Patricia Hundsdorfer

Alles begann, als ich mich vor einigen Jahren nach dem Ende meines Masterstudiums dazu entschloss, für ein Jahr im Ausland zu leben. Bis hierhin war alles ziemlich nach Plan verlaufen, ein typischer westlich-europäischer Lebensweg: gutes Abitur mit direktem Übergang ins Studium, Praxisjahr, Masterarbeit bei einem großen Unternehmen, fertiges Studium mit Auszeichnung …. und jetzt?

Ich hatte keine Ahnung was jetzt…! So viele Stunden über Büchern, vor dem Laptop, im Praktikum, in der Klinik oder im Büro. Ich wusste, wie ich eine gute wissenschaftliche Studie aufzubauen hatte, wie die Reizverarbeitung in unserem Gehirn funktioniert und welche Diagnosemerkmale eine Depression hat – aber was ich nicht wusste war, wer ich eigentlich bin und was ich mir von meinem Leben erwarte.

Also packte ich kurzerhand meine 7 Sachen und machte mich auf nach Kanada ohne wirklichen Plan und ohne wirkliches Ziel. Und so begann mein Abenteuer im zweitgrößten Land der Erde. Was folgte, war ein Jahr voller Hochs und Tiefs, voller neuer Erfahrungen und unendlicher Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln, mich zu beweisen und meine liebgewonnene Komfort-Zone zu verlassen. Und obwohl es viele Hürden und Herausforderungen gab und ich mich oft einfach maximal überfordert fühlte, hatte ich gleichzeitig das erste Mal in meinem Leben das Gefühl angekommen zu sein, mehr ich selbst zu sein, als ich es bis hierhin war in meinem Leben!

Ich hatte regelrecht das Gefühl, aufzublühen – ich war in besserem Kontakt mit meinen eigenen Gefühlen, ich konnte meine eigenen Stärken besser nutzen, mir fiel es leichter den eigentlichen Moment wahrzunehmen und mich auf den Augenblick zu konzentrieren. Ich war widerstandsfähiger gegen aufkommende Schwierigkeiten und zugleich kreativ und offen für Neues! Ich befand mich in einer Aufwärtsspirale! Ein Phänomen, welches, wie ich später lernen sollte, in der Positiven Psychologie als “Flourishing” (Aufblühen) definiert ist. (Erfahre hier mehr zum Thema Positive Psychologie und Flourishing).

An dieser Stelle könnte man meinen, dass meine Entwicklung vermutlich der Tatsache geschuldet war, dass ich ja im Ausland war, fernab von heimischen Verpflichtungen – fühlt sich da nicht jeder irgendwie besser?

Aber bei genauerer Betrachtung wird schnell klar, dass das nicht der ausschlaggebende Faktor gewesen sein kann. Ich habe durchgängig gearbeitet (teilweise in Jobs, die alles andere als spaßig waren), ich musste mein Geld zusammen halten, es gab kontinuierlich Unsicherheiten! Die Veränderung lag in mir selbst begründet – ich schaffte es, offener und mehr in Kontakt mit Leuten zu sein, habe mehr auf meinen inneren Kompass gehört, war unglaublich viel in der Natur, habe viele Emotionen zugelassen und habe Demut vor unserem Planeten gelernt!

Zurück daheim in Deutschland wusste ich, dass ich mich weiter mit meiner persönlichen Entwicklung beschäftigen musste – ich wollte wissen, was genau ich dort in Kanada erlebt hatte, was mit meinem Wohlbefinden passiert war!

Und so stieß ich auf die Positive Psychologie: ein neuer Forschungszweig der Psychologie, von dem ich in 5 Jahren Studium noch nie ein Sterbenswort gehört hatte (Erfahre hier mehr über die Positive Psychologie).

Eine psychologische Ausbildung ist heutzutage sehr defizit- und problemorientiert aufgestellt, es geht darum Menschen auf ihrer individuellen Wohlbefindensskala von -10 auf 0 zu bringen. Und das ist eine sehr wichtige und gute Arbeit!

Aber was ist mit dem anderen Ende der Skala? Sollte nicht jeder Mensch die Chance dazu bekommen, sein gesamtes Potenzial zu entfalten und die beste Version seiner Selbst zu werden?

Martin Seligmann ist einer der Begründer und größten Verfechter der Positiven Psychologie und er erhebt den Anspruch, dass es das Ziel der Psychologie sein müsse, Menschen hinsichtlich ihres Wohlbefindens nicht nur vom Keller ins Neutrale zu hiefen, sprich von -10 auf 0, sondern auch das andere Ende der Skala zu beleuchten und Menschen von 0 oder 1 auf 7, 8, 9 oder sogar 10 zu bringen!

Ich bin überzeugt, dass ich persönlich das erste Mal in meiner Zeit in Kanada das äußere rechte Ende meiner eigenen Wohlbefindensskala erreicht habe und es war wunderbar!

Deswegen habe ich entschieden, mich selbstständig zu machen und hummingbirdmoments zu gründen, weil ich Menschen dabei unterstützen möchte, die rechte Seite der Skala zu erreichen! Und sind wir es uns nicht alle selbst schuldig, unser bestmögliches Leben zu gestalten?

Falls du am Ende dieser Seite angekommen bist, hast du meinen persönlichen Weg des Aufblühens gelesen – danke, dass du dir Zeit dafür genommen hast!

Alles Liebe,

Deine Patricia